"Coffee to go" im Wegwerf-Becher, Salat in der Plastikbox, Nüsse aus der Tüte: Unterwegs essen ist für jeden eine Herausforderung, wenn er oder sie Müll vermeiden will. Aber auch zu Hause häufen sich die Müllberge an, die entsorgt werden wollen.
Vor allem Plastik hat sich überall im Alltag verbreitet. Die ökologischen und persönlichen Folgen sind immens. Denn häufig landet der Müll auf der Straße oder gelangt über das Abwassersystem letztendlich in der Umwelt.
Daher verzichten immer mehr Läden zum Beispiel auf Kunststoffbeutel. Die klassischen Plastiktüten sind im deutschen Lebensmittelhandel immer weniger zu finden. Doch dünne Plastikbeutel zur Verpackung von losem Obst und Gemüse werden nach wie vor milliardenfach verwendet. Aldi will die kostenlosen Obst- und Gemüsebeutel nun abschaffen. Andere bieten sogar die Möglichkeit an, Waren in selbst mitgebrachte Behälter zu füllen oder bieten biologisch abbaubaure Tüten an. Wir haben eine kleine Auswahl aus Bremen zusammengestellt, wo man unverpackte oder Plastik-freie Waren bekommt. Außerdem haben wir diese Auswahl ergänzt, mit Tipps, wie Sie generell weniger Lebensmittel verschwenden, darunter Foodsharing oder die App "Too Good To Go".
Falls Sie noch weitere Läden kennen, in denen man verpackungsfrei einkaufen gehen kann oder Sie Ideen haben, wie man weniger Lebensmittel verschwendet, schicken Sie uns gerne eine Mail an onlineredaktion@weser-kurier.de .
Die Füllerei, Borgfelder Straße 17:
Im Februar 2020 hat in Findorff der vierte Bremer Unverpackt-Laden eröffnet. Nora Osler, Caro Güldner und Nele-Marie Leemhuis bieten in der Füllerei Getreide, Nudeln, Nüsse, Hülsenfrüchte und Süßwaren, Essig, Öl und Milch, aber auch eine Auswahl an Hygieneartikeln, Reinigungs- und Körperpflegeprodukten, einschlägigen Ratgebern und Accessoires an. Darüber hinaus kooperieren sie mit kleinen Manufakturen aus der Nähe. So stammt die Milch aus dem Blockland, der „Hinterhof-Honig“ aus einer kleinen Findorffer Imkerei. Cremes, Seifen und Shampoo liefert die Seifenmanufaktur Martha’s Corner an der Münchener Straße, Stoffbeutel und wiederverwendbare Kosmetikpads fertigt Sina Simon, Inhaberin des plastikfreien Ladens Oceanlovers an der Admiralstraße.
Martha’s Corner Seifenmanufaktur, Münchener Straße 51:
Claudia Schreiber hat "Martha’s Corner" Anfang 2018 eröffnet. Ihre Seifen gibt es verpackungsfrei zu kaufen. Lediglich mit einem "Cigar-Band" aus Kraftkarton, auf dem die Inhaltsstoffe verzeichnet sind, sind die Seifen versehen. Feste Shampoos gibt es voraussichtlich ab Herbst.
Shea Sahne und Deos werden auf Wunsch im Laden nachgefüllt. Dazu muss der Kunde nur seine einmalig erworbenen Dose gründlich gereinigt wieder mitbringen. Im Laden wird die Dose dann nochmals mit Alkohol nach gereinigt und aufgefüllt. Auch Lippenbalsam (Foto) gibt es in einer Papphülse, statt in Plastik. Die Wascherde gibt es in einer wiederverschließbaren Tüte, die komplett abbaubar ist sowie waschbare Gesichtsreinigungspads, teilt Claudia Schreiber auf Nachfrage mit.
Darüber hinaus sind alle Produkte Palm- und Mineralölfrei, ohne synthetische Duft- und/oder Farbstoffe und werden in kleinen Chargen in der Manufaktur in Handarbeit hergestellt. "Es ist leicht zu beantworten, warum ich auf Verpackung und ganz viele, in meinen Augen unnötige, Inhaltsstoffe verzichte: Wir haben schon genug davon!" so Schreiber, "Ich bin gern und viel draußen in der Natur, habe eine kleine Nichte und einen kleinen Neffen: Den Beiden möchte ich nicht noch mehr Müll als sowieso schon produziert beziehungsweise in die Wildnis und Meere geworfen wird, hinterlassen."
Selfair, Vor dem Steintor 189:
Müsli, Nüsse, ja sogar Reis gibt es im Lebensmittelladen "Selfair" ohne Verpackung. Die Kunden können Gläser oder andere Verpackungen mitbringen und die Lebensmittel direkt in die Gefäße füllen.
Für all jene, die keine Einmachgläser, Brotdosen und Schachteln zum Einkaufen haben oder sie zu Hause vergessen, gibt es Einmachgläser vor Ort. Papiertüten gibt es kostenlos. Der Kunde füllt die gewünschten Lebensmittel selbst ab und beschriftet sie mit der entsprechenden Nummer. An der Kasse wird der Einkauf dann gewogen. So sieht es im verpackungsfreien Laden "Selfair" aus.
Milchtankstellen:
An Milchtankstellen können sich die Kunden rund um die Uhr am Automaten frische Milch in Glasflaschen zapfen. Die im Automaten angebotene Rohmilch ist unbehandelt, kommt also direkt von der Kuh und erhält dadurch mehr Rahm, mehr Vitamine und Nährstoffe als Milch aus dem Supermarkt. Nachteil der frischen, rohen Milch: Sie ist meist nicht so lange haltbar und wegen der fehlen Patseurisierung für Schwangere oder kranke Menschen wegen einer möglichen Keimbelastung ungeeignet. Deshalb sollte man die Rohmilch vor dem Verzehr abkochen. An manchen Milchtankstellen gibt es aber auch pasteurisierte Vollmilch. Hier gibt es eine Übersicht von Automaten in der Region.
Aleco Biomarkt,
Kirchweg 204, Wätjenstraße 146, Admiralstraße 14, Hindenburgstraße 36, Gerold-Janssen-Straße 4, Bismarkstraße 14, Rockwinkeler Heerstraße 172 und Langener Landstraße 28 Bremerhaven:
Aleco setzt in seinen Biomärkten ebenfalls an vielen Stellen auf bewusstes Einkaufen ohne Müll. Daher ist es möglich Obst und Gemüse in waschbaren Mehrweg-Netzen zu kaufen. Die Beutel gibt es auch vor Ort zu kaufen.
Auch Käse- und Backwaren gibt es im eigenen Mehrweg-Behälter. Selbstverständlich müssen aber auch hier die Dosen sauber und unbeschädigt sein.
Darüber hinaus können Kunden in den meisten Aleco Filialen ihre Heißgetränke ebenfalls im mitgebrachten Mehrweg-Becher bekommen, sofern der Markt eine solche Station anbietet.
"Wir arbeiten zurzeit daran, derartige Mehrweg-Lösungen in all unseren Märkten einzuführen", so Hannes Mönkeberg von Aleco Bio-Supermärkte.
Edeka, Bredow, Papenstraße 5:
Beim Edeka von Michael Bredow in der Galeria Kaufhof gibt es frische Salate und diverse Suppen zum Mitnehmen. Über dem Buffet stapeln sich Plastikbecher in verschiedenen Größen. Doch auch Bredows Markt setzt auf ein nachhaltigeres Angebot: Wer im Laden eine Box kauft, kann damit Salate und Suppen und einen Rabatt auf den Preis pro 100 Gramm bekommen.
Allerdings funktioniert das nur mit den vor Ort gekauften Dosen, weil das Gewicht des Behälters an der Kasse abgezogen werden muss. Diese Dosen gibt es in verschiedenen Größen, sie sind für die Mikrowelle geeignet und spülmaschinenfest.
Dean and David, Pieperstraße 10-12, Domshof 17:
Auch Dean and David wirbt mit wiederverwendbaren Boxen für Gerichte außer Haus. Acht Euro Pfand kostet die hauseigene Mehrwegdose. Wer möchte, der bekommt darin seinen Salat oder sein Curry serviert. Als Anreiz für den Salat in der Mehrwegbox gibt es dann eine Basiszutat gratis dazu. "Eigene Behälter können leider nicht befüllt werden, da durch die standardisierten Mengenvorgaben nicht auf verschiedene Behältergrößen Rücksicht genommen werden kann", so Nina Etzelmüller, Marketing Managerin bei Dean and David.
Auch den Thermobecher für Getränke nehmen die Mitarbeiter an. Selbst Smoothies gibt es im eigenen wiederverwendbaren Becher. Nachlass gibt es für beides bisher nicht. "Allerdings sind wir bei Dean and David derzeit bereits mit der Konzeption für weitere Lösungen für weniger Verpackungsmüll beschäftigt", so Etzelmüller.
Füllkorn – unverpackt & bio, Kornstraße 12:
Über Mehl, verschiedene Getreide in Rohform, Teigwaren, Ölsaaten, Nüsse, Früchte und Gewürze bis hin zu Reinigungsmitteln, Aufstrichen und mehr möchte Ulf Sawatzki seiner zukünftigen Kundschaft nachhaltigen und bewussten Konsum ermöglichen. Er will zudem regionale Erzeuger und Produzenten stärken. Eigene Behältnisse könnten getreu dem Unverpackt-Prinzip mitgebracht werden, betont er.
L'Epicerie-Bio, Rückertstraße 1:
Als Épicerie bezeichnen Franzosen kleine Tante-Emma-Läden oder Feinkostgeschäfte. Die aus Südfrankreich stammende Myriam Carneva eröffnete in der Bremer Neustadt einen weiteren Unverpackt-Laden. Dort gibt es Olivenöl, Balsamico-Essig oder andere Flüssigkeiten zum Abfüllen. Von A wie Aprikosen bis Z wie Zahnbürsten reicht ihre Angebotspalette an unverpackten, biologisch hergestellten und - wo immer es möglich war - auch fair gehandelten Artikeln. „Alles frei von Kinderarbeit“, beschreibt sie ihre Produktauswahl.
Dort gibt es inzwischen auch eine Snackbar mit Dinkelbrezeln und verschiedenen Crackern (Käse, Tomate-Basilikum, Rosmarin-Thymian und Kräuter). In Blechdosen bleiben diese lange knusprig.
Woyton, Langenstraße 31:
Bei Woyton bekommt man Salat in der in einer wiederverwertbaren Dose für fünf Euro Pfand und Kaffee in einem sogenannten Recup-Becher für einen Euro Pfand. Diese Kaffee-Becher lassen sich deutschlandweit an mehreren Orten wieder abgegeben. Partner sind in Bremen unter anderem der Tee-Handels-Kontor Bremen, Alnatura oder Shell Tankstellen.
Darüber hinaus gibt es Mehrwegflaschen (für einen Euro) in denen man Wasser umsonst abfüllen lassen kann. In einen großen Wasserkanister werden Spenden für den Verein Kumanga e.V. gesammelt. Dieser initiiert seit 2013 Projekte für Trinkwasser, sanitäre Grundversorgung und Hygiene in afrikanischen Dörfern.
Flotte Karotte, Augsburger Straße 6:
Auch in der Flotten Karotte kann man verpackungsfrei Einkaufen oder Utensilien für ein plastikfreies Leben erwerben. So bekommt man unter anderem Getreide, Nüsse, Kaffee oder Obst und Gemüse unverpackt und in selbst mitgebrachten Behältern zu bekommen. Außerdem gibt es plastikfreie Brotdosen und Trinkflaschen und natürlich Stoffbeutel zum Abfüllen.
Manufactum, Domshof 8-12:
Gibt es die Leberwurst auch ohne Plastikpapier? In der eigenen Dose? „Da spricht nichts dagegen“, sagt René Falkenberg, Filialleiter des Manufactum. Dazu wiegt er einfach den Behälter und zieht das Gewicht ab, um den Preis zu berechnen.
Wer nicht nur Müll vermeiden, sondern auch intensiv auf Plastik verzichten möchte, der bekommt im Manufactum unter anderem auch Holzzahnbürsten oder Haushaltshelfer.
Ihr Bioladen, Ernst-Buchholz-Straße 3-7:
Dieses Naturkostfachgeschäft setzt auf Nachhaltigkeit, auch bei der Verpackung. Plastik ist die Ausnahme. „Im Laden selber versuchen wir Verpackung zu sparen, kaufen kein vorverpacktes Obst oder Gemüse ein, achten auf den sparsamen Verbrauch von Verpackung bei Brot und Käse und bieten unseren Kunden alternative Verpackungsmöglichkeiten, um Müll zu vermeiden", erklärt Filialleiter Simon Best. Als Beispiele zählt er wiederverwendbare Obst- und Gemüsenetze, Brotbeutel aus Baumwolle, Eier-Mehrwegboxen oder Pfandtiefkühltaschen auf. Wer keine eigenen Behältnisse dabei hat, kann Mehrwegverpackungen erwerben. Ein weiterer Baustein im Nachhaltigkeitskonzept Ladens ist die Sammelstelle für Baumwolltaschen.
Dieses Konzept wurde ebenfalls um eine „Unverpackt-Station“ erweitert, an der lose Lebensmittel aus Hähnen fließen: von Getreide und Müsli über Nüsse und Trockenfrüchte, Nudeln und Hülsenfrüchte bis hin zu Gummibären und schokolierten Süßigkeiten. So kann jeder Kunde die exakt benötigte Menge in einem mitgebrachten Behälter mit nach Hause nehmen.
Holtorfs Heimathaven, Ostertorsteinweg 6:
Auch bei Holtorfs Heimathaven im Bremer Viertel gibt es verschiedene Produkte verpackungsfrei zu kaufen. Lose Waren sind unter anderem verschiedene Nüsse und Samen wie Pinienkerne, Rauchmandeln, Sesam oder Paranüsse, Bohnen, Erbsen, getrocknete Früchte und diverse Gewürze.
"Tee kommt in Kürze wieder dazu und demnächst auch wiederverwertbare „Holtorf-Tontöpfchen“ die wir grad produzieren lassen. Die kann man sich dann auch immer wieder bei uns befüllen lassen", so Sascha Mühlenbeck.
Karstadt, Obernstraße 5-33:
In der Süßwarenabteilung können Kunden Pralinen oder Schokoladenbruch von der Theke auch in mitgebrachte Behälter füllen lassen. Auch löse Süßigkeiten können statt in die Tüte zum Beispiel auch in einen Stoffbeutel gefüllt werden.
Wie bereits erwähnt, gibt es Obst und Gemüse in vielen Supermärkten lose. Anstatt die kostenlosen Plastiktüten zu nutzen, funktionieren auch wunderbar Obst-/Gemüsenetze. Die gibt es fertig zu kaufen oder man näht sich selbst schnell kleine Beutelchen aus entsprechenden Stoffresten.
Brotbeutel:
Auch viele Bäcker haben meist nichts dagegen, wenn sie ihre Brötchen und Brote in einen Brotbeutel stecken, anstatt in eine Papiertüte.
Wochenmärkte in Bremen:
Auf den verschiedenen Märkten in Bremen gibt viele lose Waren zu erwerben. Manche Lebensmittel gibt es entsprechend auch in den Obstbeuteln oder in der Frischhaltedose zu kaufen. Hier gibt es eine Übersicht über die Wochenmärkte in Bremen.
Tee Gschwendner, Sögestraße 9:
In vielen Teegeschäften sind die Teesorten bereits fertig abgepackt. Doch in manchen Läden gibt es weiterhin die großen Dosen zum Riechen. Den Tee in eine mitgebrachte Box gefüllt zu bekommen, ist bei Tee Gschwendner in der Sögestraße kein Problem. In alte Tüten wird der Tee allerdings nicht abgefüllt, heißt es auf Nachfrage.
Tchibo, Sögestraße 25:
Kaffeebohnen können bei Tchibo auch in die eigene Dose gefüllt werden, heißt es in dem Shop in der Sögestraße. Sollen Bohnen gemahlen werden, muss die Dose allerdings unter die entsprechende Mühle passen.
"Coffee to go" - Kaffee zum Mitnehmen:
Schätzungsweise werden jährlich bundesweit insgesamt 2,8 Milliarden "Coffee-to-go"-Becher verbraucht, das sind 320.000 Becher pro Stunde. Dabei bieten inzwischen diverse Bäcker und Cafés auch wiederverwertbare Kaffeebecher zum Kauf an. Aber auch saubere, mitgebrachte Becher können an vielen Stellen aufgefüllt werden. Für dieses Umweltbewusstsein gibt es meist sogar einen Bonus...
Starbucks, Marktstraße 3, Hauptbahnhof, Waterfront Bremen:
Schnell mal einen Coffee-to-go, das kennt jeder. Doch gerade die Plastikdeckel müssen eigentlich nicht sein. Daher bietet Starbucks auch verschiedene wiederverwendbare Thermobecher an. Aber auch die eigenen werden selbstverständlich wieder befüllt. Wer will, der kann hier also auf den unnnützen Müll verzichten. Und das Beste: 30 Cent „Cup Discount“ gibt es für den eigenen Becher – so ist es auch auf dem Bon vermerkt. Der Cappuccino für 3,15 Euro kostet also 2,85 Euro. Inzwischen kostet ein To-Go-Becher auch 5 Cent extra.
Auch andere Anbieter, wie etwa Backshops im Hauptbahnhof bieten eine Preisreduktion auf Kaffeegetränke an, wenn man seinen Mehrwegbecher mitbringt.
Le Crobag, Pieperstraße 3 und Bahnhofsvorplatz 15:
Auch die französische Kette verkauft eigene wiederverwendbare Becher für ihre Getränke. Den mitgebrachten Thermobecher kann man sich ohne Probleme befüllen lassen. Und es gibt zehn Cent Preisnachlass.
Bei den Salaten verhält es sich etwas schwieriger, wie auf Nachfrage zu erfahren ist. Denn diese werden zu bestimmten Zeiten im Shop zubereitet und nicht frisch für jeden Kunden einzeln. Ein Umfüllen macht daher wenig Sinn. "Wir haben aber bereits bei unseren Blattsalaten auf Schalen aus Bagasse (Abfallprodukt bei der Zuckerherstellung) umgestellt und arbeiten an weiteren Lösungen, um den Verbrauch von Verpackungsmaterial zu senken", so Matthias Ortmeyer, Marketing Manager bei Le Crobag.
Markthalle 8, Domshof 8-12:
Auch in der Markthalle 8 sind viele Betreiber bereit, ihre Mahlzeiten in die mitgebrachten Lunchboxen zu füllen. Ein weiteres Plus: Die angebotenen Mahlzeiten an den verschiedenen Ständen werden auf Porzellantellern und ohne Plastik-Besteck angeboten. Das benutzte Geschirr kann gegen Pfandeinlösung an einer zentralen Annahmestelle in der Markthalle wieder abgegeben werden.
Lütt Köök Huus in der Markthalle 8:
Die Betreiber des Lütt Köök Huus werben sogar aktiv auf ihrer Facebook-Seite damit, dass Gäste ihre Dosen mitbringen dürfen.
"Selbstverständlich gibt es unsere Speisen und Getränke auch zum Mitnehmen und natürlich sind unsere Verpackungen recycelt oder biologisch abbaubar! Um die Umwelt noch mehr zu schonen, dürft ihr aber auch gerne eure "Tupperware" oder eure Thermobecher mitbringen!", heißt es bereits in einem Post.
Rewe, Auf der Hohwisch 42:
„Umweltbewusstes Handeln ist uns und unseren Kunden bei REWE Hohwisch sehr wichtig. In einigen Bereichen haben wir dies bereits gut umsetzen können", so Hakan Özgüç, Inhaber des Supermarkts. Dort gibt es neben Obst und Gemüse auch Trockenfrüchte und Nüsse verpackungsfrei. Mit einem kleinen Stoffnetz gibt es auch an der Kasse keine großen Gewichtsunterschiede. Auch an der Fleisch- und Käsetheke kann man eigene Behälter mitbringen. Selbst beim Sortiment achtet man in dieser Filiale bei vielen Produkten auf verpackungsfreie Alternativen. Beispielsweise wird auf der Facebook-Seite mit Popcorn in recyclebaren Bio-Bechern aus Papier geworben oder mit nachhaltigen Produkten aus Bambus (darunter Strohhalme oder Abschminkpads).
Inzwischen gibt es sogar eine eigene Abfüllstation mit Nudeln, Reis, Müsli oder Süßwaren. "Der Kunde sucht sich bei uns einen Behälter aus, den er dann immer wieder nutzen kann. Eigene Behälter können leider nicht mitgebracht werden aufgrund des individuellen Taragewichts. Die Ware wird dann an der Kasse gewogen und bezahlt“, so Özgüç.
Foodsharing:
Übrigens eine weitere alternative Müll zu vermeiden, wenn auch nicht unbedingt Plastik, ist das sogenannte Foodsharing. Das bezeichnet das Teilen von übriggeblieben Lebensmitteln.
Statistisch gesehen werden in Deutschland jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Dieser Hintergrund war mit eine Ursache für die Gründung des Foodsharing e.V.. Der Verein aus Köln hat es sich zum Ziel gesetzt, Lebensmittel zu retten, die sonst in den Müll wandern würden. Auch in Bremen ist der Verein aktiv. Die Foodsaver gehen zu Läden, mit denen der Verein kooperiert und holen die Nahrungsmittel, die sonst weggeworfen würden, ab. Aber auch Privatpersonen können überschüssige Lebensmittel kostenlos anbieten. Es gibt zum Beispiel "Fairteiler" an der Hochschule Bremen, in der Zionskirche oder beim Asta an der Universität Bremen
Containern:
Mehr als 18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen laut einer Studie der Umweltschutzorganisation WWF in Deutschland jedes Jahr im Müll. Doch wer noch genießbares Essen aus dem Müll holt und mitnimmt, macht sich wegen Diebstahls strafbar. Bremen will dieses sogenannte Containern in Zukunft nicht mehr ahnden. Die Regierungsfraktionen von SPD, Grünen und Linken setzen sich in einem Bürgerschaftsantrag für die Entkriminalisierung ein. Bundesweite Beachtung fand in den Medien da der Vorstoß eines Bremer Supermarkts: Das Lestra-Kaufhaus in Horn-Lehe hatte im Juni 2019 bei seinen Mülltonnen eine freundliche Botschaft an potenzielle Lebensmittelretter hinterlassen und ihnen Regeln zum Containern mit auf den Weg gegeben.
Reste aus Restaurants bestellen: "Too Good To Go"
Mit der Gratis-App "Too Good To Go" wollen die Gründer Lebensmittel vor dem Mülleimer retten, die noch viel zu frisch sind, um sie wegzuwerfen. Das Motto: Teller statt Tonne. In Restaurants, Supermärkten und Bäckereien landen überschüssige Lebensmittel zum Ladenschluss oft im Abfall. "Too Good To Go" soll als Marktplatz dienen, um Reste vor dem Feierabend an Kunden zu vermitteln, die sparen wollen.
Das Prinzip ist simpel: Nach der Anmeldung greift die App auf den eigenen Standort zu und listet sämtliche Läden in der Umgebung auf, die teilnehmen. Jeder Laden gibt an, welche Gerichte oder Lebensmittel übrig bleiben werden, wie viel eine Portion kostet und wann sie abgeholt werden kann. Bezahlt wird direkt über die App, per Paypal oder mit der Kreditkarte. (Nico Schnurr)